Intelligent,
aber wenig
originell
MARCO DONADA
Design
KI hat inzwischen ihren festen Platz in unser aller Werkzeugkiste und findet im Alltag ganz selbstverständlich und in verschiedenster Ausprägung ihre Anwendung: für schnelle und recht zuverlässige Übersetzungen, als effizientes Recherche-Tool, als praktische Inspirationsquelle und Bildgenerator in der Konzeption oder als Textassistent für Gebrauchstexte wie zum Beispiel FAQs. KI unterstützt uns in etwa so, wie vor gut 25 Jahren Google als wertvoller Helfer plötzlich die Recherche um ein Vielfaches erleichterte.
Die anfängliche Hysterie und Euphorie erweisen sich nun – wie so oft – als etwas übertrieben. KI macht noch viel zu viele Fehler, der Output muss genau kontrolliert werden, die Qualitätssicherung braucht Zeit. Rechtlich ist vieles nach wie vor Grauzone und damit bedenklich: Welche Daten darf man «hochladen»? Woher stammen die Ergebnisse? Wie kommuniziert man den Einsatz der KI gegenüber dem Kunden?
Auch in der täglichen Arbeit zeigt sich, dass die KI sehr genau gebrieft und bepromptet werden muss. Das braucht öfter mehrere Anläufe und kostet damit meist genauso viel Zeit wie klassische Grauzellenarbeit. Die Hoffnung, dass mit ein paar Klicks hochwertige und revolutionäre Markenwelten, Präsentationen, Texte und Bilder entstehen, bewahrheitet sich nicht. Auch die KI kann nicht zaubern und unseren Job auf ein Drittel herunterbeschleunigen.
KI stützt sich auf Vorhandenes, auf populäre Inhalte und Wortabfolgen im Internet. Unser Job aber sind neue Ideen, um für unsere Kunden Aufmerksamkeit zu generieren und sie positiv abzugrenzen. Beides schafft KI noch selten. Zugegebenermassen macht es aber auch durchaus Spass, mit den verschiedenen neuen Tools herumzuspielen. Das bringt manche Überraschung und Inspiration zum Vorschein. Gerade Missverständnisse im Kontext eröffnen interessante Perspektiven auf ein Thema, auf die man so selbst nicht gekommen wäre.
FAZIT:
Die besten Ideen kommen immer noch vom Menschen selbst. Menschen sind auch nach wie vor die letzte Kontrollinstanz für den richtigen Kontext, für Authentizität und Qualität der Resultate. KI kann helfen, Zeit zu sparen, tut es am Ende aber oft nicht wirklich. Wenn dem aber so ist, sind auch wir froh, unseren Kunden weniger Zeit für erledigte Arbeiten zu verrechnen. Und wir freuen uns über die kommenden Weiterentwicklungen der KI als wertvoller Sparring Partner und Challenger.
UNSERE FAVORITEN FÜR GENERATIVE KI IM ARBEITSALLTAG*
ChatGPT 4.0
Befragen Sie den Chatbot kritisch nach Ihrem Produkt, Unternehmen oder Markt. Die Antwort kann durchaus inspirieren.
Perplexity
Hilft recht zuverlässig beim Recherchieren, Editieren und Kürzen von Texten, sogar mit Quellenangabe. Ein Double-Check ist trotzdem Pflicht.
DeepL
Die beste aller Übersetzungshilfen. Gerade auf 2 Mrd. USD bewertet und neu mit praktischer Grammatikschreibhilfe DeepL Write.
Adobe Firefly
Unser Go-to-Bild-Generator für die Visualisierung von Konzeptideen. Erleichtert das Composing für Skizzen, ist aber für professionelle Bilder punkto Perspektiven und Auflösung noch nicht professionell genug.
Photoshop
Erleichtert die Bildbearbeitung dank konkreten und brauchbaren Vorschlägen. Muss zwar noch nachbearbeitet werden, hilft aber vor allem bei groben und mühsamen Vorarbeiten.
Naturalreader
Wir lassen Spot-ideen von einer KI-Stimme einsprechen. Zurzeit allerdings erst für das Timing und die Dramaturgie. Sonst wirkt eine echte, menschliche Sprecherstimme (noch) deutlich authentischer und schwungvoller.
*Mit Fokus auf unsere Kreativarbeit, nicht auf Digital Analytics und Performance
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